Klimaschutzkonzepte
Die Bergischen Großstädte haben verschiedene Klimaschutzkonzepte erarbeitet, um alle Aspekte des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel zu erfassen.
Die Bergischen Großstädte haben verschiedene Klimaschutzkonzepte erarbeitet, um alle Aspekte des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel zu erfassen.
Die drei Bergischen Städte haben ein gemeinsames Klimaschutzteilkonzept entwickelt: "Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potenziale in Remscheid, Solingen und Wuppertal". Das Maßnahmenprogramm wurde unter den konkreten regionalen Rahmenbedingungen entwickelt. Es gilt für den gesamten Bereich erneuerbarer Energien und gibt umsetzbare Handlungsempfehlungen auch für weitere Akteure in der Region. Dieses Maßnahmenprogramm liegt nun im Rahmen des Endberichts vor.
Der regionale Endenergieverbrauch lag im Jahr 2009 bei rund 17.200 GWh. Im Vergleich zu 1990 ist er damit um rund 3.000 GWh (14,7 Prozent) gesunken. Dabei ist ein Anteil von erneuerbaren Energien mit knapp 0,6 Prozent Anteil am Gesamtendenergieverbrauch (ohne Anteil am Strommix) feststellbar. Der Anteil der erneuerbaren Energien im Bilanzierungsjahr belief sich auf ca. 0,4 Prozent bei der Bereitstellung elektrischer Energie und 1,2 Prozent bei Wärmeenergie.
Nach der Ermittlung des Wärmebedarfs (für Warmwasser, für Heizwärme und für Prozesswärme) kann festgestellt werden, dass in allen drei Städten die geeigneten Dachflächen ausreichen, um das Solarthermiepotenzial zu decken. Photovoltaik auf Dachflächen und auf Freiflächen im Bergischen Städtedreieck deckt ca. 1.000 GWh elektrische Energie pro Jahr. Somit können in den drei Städten 16 Prozent des Wärmebedarfs durch Solarthermieanlagen gedeckt werden und der Strombedarf kann zu 30 Prozent aus Solarstromanlagen bereitgestellt werden.
Es wird deutlich, dass in den drei Städten die zukünftigen Aktivitäten zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Bereich der Solarenergie (Thermie und Photovoltaik) liegen müssen!
Es werden vom Gutachter insgesamt 31 Maßnahmen vorgeschlagen: zwölf übergreifende Maßnahmen, fünf im Bereich Solarenergie, acht im Bereich Biomasse, eine im Bereich Geothermie, zwei im Bereich Windenergie, drei im Bereich Wasserkraft.
Nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen ist der Klimawandel in Ansätzen bereits eingetreten und wird sich in Zukunft noch deutlich ausweiten. Diese Klimamodelle weisen insbesondere für kleinräumige Modelle gewisse Unsicherheiten auf. Trotzdem kann für die hiesige Region von einer Zunahme der durchschnittlichen Temperatur ausgegangen werden. Zudem werden sich Niederschläge verschieben sowie im Herbst und Winter zunehmen und im Sommer abnehmen. Und es muss mit deutlich häufigeren und stärkeren Extremwetterereignissen gerechnet werden.
Alle Bemühungen um die Verminderung der Treibhausgasemissionen können diese Entwicklung nicht mehr vollständig aufhalten. Sie können jedoch die Auswirkungen begrenzen. Daher sind Klimaschutzmaßnahmen nach wie vor unerlässlich.
Vor diesem Hintergrund haben die Städte Solingen und Remscheid ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel erarbeitet.
Darin wurden 36 Maßnahmen entwickelt und in Form von standardisierten Steckbriefen dargestellt. Hiervon zielen elf auf den Bereich „Hitze“, neun auf „Starkregen/Hochwasser“ und fünf auf „Wind/Sturm“ ab. Daneben sind elf Vorschläge als übergreifende Maßnahmen anzusprechen.
Viele Maßnahmenvorschläge stellen Neuland dar. Einige werden schon im Rahmen der originären Aufgaben verfolgt oder sind bereits Gegenstand von gesetzlichen Vorgaben, wie z. B. forstliche Maßnahmen oder das Hochwasserrisikomanagement.
Diese Maßnahmen beziehen sich nicht nur auf Aktivitäten städtischer Fachdienste sondern auch auf andere Akteure wie beispielsweise Wupperverband oder Landwirtschaftskammer, die ebenfalls bei der Umsetzung gefordert sind.
Das „Integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Solingen“ fasst die Ergebnisse der CO2-Bilanz, die für Solingen ermittelten Minderungspotenziale und die in den Workshops und weiteren Akteursgesprächen entwickelten Maßnahmen zusammen.
Mit Hilfe des integrierten Klimaschutzkonzeptes wird die Stadt Solingen in die Lage versetzt, vorhandene Einzelaktivitäten in den Bereichen Energie und Klimaschutz zu bündeln und die lokalen Akteure zusammenzuführen. Dadurch ergeben sich Synergieeffekte und neue Projektansätze zur Steigerung der Energieeffizienz und Minderung der CO2-Emissionen.
Die bereits vorhandenen und im Zusammenhang mit dem Verfahren des European Energy Award®-Prozesses weiterentwickelten Ideen und Ansätze werden im Rahmen des Konzeptes konkreter ausgestaltet.
Die Großstadt Wuppertal hat einen starken Strukturwandel mit erheblich schrumpfenden Einwohner- und Arbeitsplatzzahlen erfahren. Eine weiter anhaltender Rückgang wird erwartet. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, welche Maßnahmen und welche Akteure zu einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung beitragen können. Leitidee ist die Annahme, dass die Auswirkungen des Klimawandels und der Rohstoffverknappung für die städtischen Strukturen bisher kaum vorstellbare Größenordnungen erreichen werden. Die Bewältigung dieser Probleme wird aber auf der Ebene der Städte erfolgen müssen.
Ziel der Studie ist es, am Beispiel Wuppertals grundsätzliche Strategien und Maßnahmen für eine langfristige zukunftsfähige Entwicklung der schrumpfenden Stadt in den Themen Energie (Raumwärmebedarf von Wohngebäuden), Verkehr (Städtischer Personenverkehr) und Stoffstrommanagement (Urban Mining im Hochbau) zu entwickeln. Als neue Methode werden quantitative Modellrechnungen mit der qualitativen Diskussion geeignete Maßnahmen und Instrumente verknüpft. Dabei werden die umweltpolitischen Strategien: besser - anders - weniger systematisch für die langfristige Stadtentwicklung am konkreten Fall Wuppertal dargestellt. Aus dem Projekt heraus sollen neuartige Maßnahmen und Instrumente entwickelt werden, die zeigen, wie die notwendige massive Verringerung der städtischer Treibhausgasemissionen sowie ambitionierte Ressourcenschutzziele erreicht werden können.
Die Stadtverwaltung Remscheid hat seit etlichen Jahren zahlreiche Aktivitäten zum kommunalen Klimaschutz geleistet. Trotzdem gibt es Potenzial für Emissionsminderungen.
Die CO2-Bilanzierung wurde für das Jahr 2011 durchgeführt. Berücksichtigt wurden in dieser Untersuchung nur die örtlichen CO2-Emissionen. Überregionale Emissionen, wie z. B. Fernreisen, Transitverkehr, allgemeiner Konsum etc. blieben ebenso unberücksichtigt wie Güter, die in anderen Städten produziert werden. Im Gegenzug wurde der Energiebedarf für die in Remscheid produzierten Güter und Dienstleistungen berücksichtigt. Die absoluten CO2-Emissionen lagen im Jahr 2011 bei 826.065 Tonnen. Dies entspricht einem spezifischen Wert von 7,54 t/Einwohner.
Mit der in Remscheid gegebenen Ausgangssituation können bis zum Jahr 2022 bis zu 14 Prozent der örtlich verursachten CO2-Emissionen eingespart werden. Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig, dass in allen Bereichen zum einen Energie eingespart wird und zum anderen die benötigte Energie CO2-arm erzeugt und effizient genutzt wird. So müssen beispielsweise der Strombedarf und der Energiebedarf für Wärmnutzung in Haushalten sinken, der Anteil der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung an der Strom- und Wärmeerzeugung steigen und auch die ansässigen Unternehmen ihre CO2-Emissionen reduzieren.
Damit das Ziel der CO2-Minderung um 14 Prozent bis 2022 und damit einhergehend die Ziele erreicht werden können, müssen - neben den bereits existierenden - verschiedene weitere Maßnahmen durchgeführt werden. Ein Großteil der hierfür einzusetzenden Investitionen muss von den Bürgerinnen und Bürgern in Remscheid aufgebracht werden, da insbesondere die Reduzierung der Energie für Wärmenutzung nur durch eine energetische Sanierung der Gebäudehülle und Optimierung der Heizungsanlagen herbeigeführt werden kann. Dazu muss das Beratungsangebot für die Bürgerinnen und Bürger und das Fortbildungsangebot für Handwerker und Planer verbessert werden.
In den Jahren 2002/2003 haben sich die Städte Remscheid, Wuppertal, Solingen und verschiedene lokale Institutionen in einem regionalen Arbeitskreis mit der Nutzung von Biomasse und dabei besonders von Holz zur Energiegewinnung befasst. Die Zielsetzung bestand darin, durch den verstärkten Einsatz von Holz einen weiteren Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten und die lokale Forstwirtschaft zu stärken. Es wurde ein umfangreiches Handlungskonzept erstellt. Dessen Inhalte sind:
Auch wenn die Studie aus dem Jahr 2003 datiert, sind eine Vielzahl von Aussagen auch jetzt noch gültig.